Bewertungsgrundsätze für Glanztauben
Mindestgröße und Mindestmasse muss sein:
Grundidee einer schnörkellosen, schlichten, schwarzen und extrem glänzenden, aber auch wirtschaftlichen Taube, erfordert eine gewisse Grundmasse.
Diese liegt zwischen dem Mährischen Strasser und den Thüringer Schnippen.
Optimales Gewicht liegt bei 500 bis 550g.
Jungtiere sind ab 450g in Ordnung, Alttiere können locker die 600g erreichen.
Extreme Forderungen möchten wir nicht stellen. Derzeit sollen auch kleinere Tiere, etwas unter 450g, ihre Change bekommen.
Allerdings ist es schwieriger große glänzende Tauben zu züchten, als kleinere.
Wir wollen nicht schwarze Gimpeltauben mit extremem Grünglanz züchten. Falls die Gimpelzüchter das einmal mal möchten, wollen wir dem nicht entgegenstehen!
Wir sollten in den nächsten Jahren noch weiter auseinanderklaffende Massen zulassen, als es bei den hochgezüchteten Rassen der Fall ist. In Zukunft, sollten wir dann auch 550 g im Mittelwert anstreben!
Lassen wir uns mal überraschen, wo die Reise hinführt. Ich weiß das wohl für mich, ob alle das auch so wollen?
Die Entwicklung langfristig ist offen! Nur wer sich einbringt kann auch mitgestalten!
Besonderheiten der Farbe:
Auf einigen Schauen kommt die Glanzausprägung nicht richtig zur Geltung. Entweder zu dunkel, dann ist es ohnehin ein schweres Beurteilen. Oder wir haben hartes, erbarmungsloses Licht, welches, wie beim Blitzlicht, die äußeren Schichten durchschlägt und keine ordentliche Reflektion zulässt. Der Glanz ist nun einmal nichts anderes als ein bestimmtes Reflektionsverhalten der im bestimmten Winkel angeordneten kleinsten Federhäkchen. Deswegen ändert sich dieser auch beim Drehen und Wenden der Tiere. Die Tiere mit komplettem bläulichem Glanzgefieder sind wirklich nur im hellen Licht mit Sonnenlichtspektrum zu erkennen. Der Blick auf die auf die Seite und die Unterpartie, ist sehr wichtig um Glanzintensität beurteilen zu können.
Im Zweifel sollte der Richter doch ein gut beleuchtetes Fleckchen aufsuchen um sich einen besseren Eindruck zu verschaffen.
Das muss ja nicht bei jedem Tier sein, so sieht man aber besser, was an Glanzintensität überhaupt vorhanden ist. Die Gimpeltauben haben da ähnliche Besonderheiten.
Wenn man als PR bei Einzeltieren sich wieder eicht, können auch die schlechter zu sehenden wieder besser beurteilt werden.
Tageslichtähnliche Verhältnisse sind nun einmal nicht so leicht zu schaffen. Am besten im Freiflug aber auch in der Voliere mit Sonnenlicht, glänzen die Tiere wie Edelsteine in den verschiedenen Glanzarten. Dann hat Jeder seine Freude an dieser Rasse.
Der Glanz, wie auch immer ausgeprägt – Purpur oder Grün, auch mit Bronzeanteilen – ist unser Hauptrassemerkmal und sollte auch der Schwerpunkt züchterischer Bemühungen sein. Einkreuzungen anderer Rassen werden also immer ausdrücklich erwünscht sein.
Lässt der Augenrand oder die Schnabelfarbe nach, helfen Anleihen bei Rassen mit Spreed Faktor, bzw. besser auch Dirtyfaktor.
Bei der Bewertung sind diese Merkmale klare Abstufungsgründe!
Tiere mit erhöhter Glanzintensität, neigen auch dazu, unendlich viele Schmalzkiele zu bilden. Bei einigen Tieren erfasst das den ganzen Rücken, auch verlieren die Schwanzfedern ihren Zusammenhalt - mitunter auch die Schwungfedern.
Je nach Ausprägung muss im Gesamtbild doch ein Zusammenhang im Gefiederbild bestehen. in der Zucht können sie wertvoll sein. Die Forderung auch nach einer „gesunden Feder“ muss bei der Schaumannschaft erfüllt sein, deswegen auch keine Festlegung auf eine Glanzart.
Wir züchten Tauben, keine Stachelschweine! Paart man Purpurglanz mal Purpurglanz, leidet die Federstruktur. Selbiges gilt für den Grünglanz.
Kurzfassung
Merkmal |
Beschreibung |
Wichtung |
Größe / Typ |
Mindestmasse und Feldtaubentyp |
Hoch, Toleranz empfohlen |
Ausdruck der Vitalität |
Sich im Käfig präsentierende Taube |
hoch |
Schwarzintensität |
Schwingen nicht zu sehr im Braunton, sonst alles intensiv schwarz, unter dem Flügelschild möglichst auch schwärzlich und nicht zu duff |
hoch |
Glanzausprägung |
Gesamte Feder mit Grundglanz |
hoch |
Kopf- und Halsglanz |
Intensives changieren bzw. glänzen |
hoch |
Bauchglanz, Unterschwanzglanz |
Sollte bis weit unter die Flügel gehen, Keil mit besonders intensivem Glanz |
hoch |
Saumbreite des Glanzes |
Je nach Glanztyp |
mittel |
Schmalzkiele |
Möglichst ausgeprägt, Rücken mittig aber frei |
mittel |
Schnabel-, Krallenfarbe |
Möglichst intensiv schwarz |
mittel |
Augenrand / Iris-intensität |
Schmal und Dunkel / intensiv orange |
mittel |
Gefiederstruktur |
Möglichst gesund und zusammenhängend, Schwanz und Schwingen sollten nicht zu splissig wirken |
mittel |
Spitzkappe |
Wie bei den Gimpeltauben gewünscht |
hoch |
Kopfrundung |
Gute Stirnfülle |
mittel |
Augenrand / Iris / Schnabelfarbe:
Rand soll möglichst schmal und dunkel, bzw. schwarz sein. Aufhellungen können durch einen sehr schmalen Rand etwas kaschiert werden. Ist der Rand breit und schmal kann das Tier kein sg bekommen, egal wie schön der Glanz ist. Der Schnabel muss dann in ähnlicher Weise durchgefärbt sein. Die helleren Schnäbel dunkeln allerdings so nach und nach noch durch.
Eine feurig orangerote Iris ist das Ziel, wird alles sehr übertrieben fallen die Augen zu dunkel aus, das feurige verschwindet. Anforderungen sind nicht zu überdrehen. Gelbe Augen sind aber kein sg.
Spitzkappe:
Die Spitzkappe war für uns von vorn herein unwichtig.
Da die Preisrichter mit der Glanzbeurteilung und auch bei einfarbig schwarzen Tauben mit der Größenbeurteilung Probleme haben, wird – ob wir das nun wollen oder nicht – die Latte für eine korrekt ausgeprägte Haube hoch gelegt. Damit müssen wir uns nun abfinden! Die Forderungen werden so zwangsläufig auch erhöht.
Abwertungsgründe
· Fehlender Glanz
· Tiere unter 400g, auch im Erscheinungsbild zu klein
· Schiefe, zu breite oder weit zu tief sitzende Spitzkappe
· Helle und breite Augenränder
· Gelbe Iris
· Gefieder mit hülsenartigen Federn
· Starke Fußballenprobleme, dies ist vermutlich an die Gefiederanomalien gekoppelt
· Sehr stark blaue, bzw. stark aufgehellte Ortfedern
In der nächsten Zeit werden wir diese Rubrik weiterhin aktualisieren und verbessern. Bitte mir Ihre Ideen auch mitteilen, dann können wir immer auch am Ball bleiben.
Schauen Sie bitte immer mal auch hierhin!
Maik Löffler, 1. Vors. des SV