Anforderungen an die Bewertung von Thüringer Mondtauben

 

Die Rasse definiert sich über die Farbverteilung und feiner Abstimmung von Grundfarbe, Mondfarbe und Bindenführung und Farbgebung!

 

Die möglicht helle Grundfarbe ist auch der Grundstein einer erfolgreichen Mondtaubenzucht.

Ob im Unterschwanzgefieder nun eine bläuliche Bindenführung erkennbar ist oder nicht, ist an sich nicht wichtig. Wichtig ist, fällt die Grundfarbe zu bläulich aus, ist das Tier nicht auf eine Schau vorzeigbar.

Wenn eine offensichtliche Täubin steht, dann müssen bei der Grundfarbe auch deutliche Abstriche gemacht werden. Dann erledigt sich die Frage nach der Unterschwanzbinde von allein.

 

Aufgemerkt: wirkliche Damen werden dem Standard kaum entsprechen, müssen also auch rücksichtsvoll bewertet werden! Leider stehen immer auch viele Täuber in der Täubinnenklasse. Thüringer Mondtauben zeigen sich spät, daher darf man auch nicht immer Absicht unterstellen.

Wichtig ist, der Mond hat klar erkennbar, zur Seite und vor allem nach unten (bauchwärts) abgegrenzt zu sein. Die Ausprägung beim 1,0 ist stärker als bei der 0,1, die Grundfarbe heller beim 1,0 als bei der Täubin. Die häufig mittig auftretende Aufhellung, welche den Mond sogar zerschneiden kann, sollte bei zu starker Ausprägung geahndet werden.

 

Thüringer Mondtauben sind dominant rote Tauben, bzw. durch Verdünnungsfaktor auf dominant gelbe Tauben reduziert. Stelle man sich solche Tauben bei anderen Rassen vor, dann kann man sich auch vorstellen, wie Thüringer Mondtauben ausfallen können.

Genetisch hat der Zusammenhang von Mondfarbe und Bindenfarbe damit nur wenig zu tun. Dennoch wird das immer wieder verlangt. Bindenfarbe = Mondfarbe.

Da nun leider kaum einer von Vererbung etwas versteht, sollten wir versuchen, diese Forderungen zu erfüllen! Es sieht natürlich auch besser aus, ist aber eher ein Glücksspiel.

 

Das Gefieder neigt leider in der Ausstellungszeit, auch die Feuchtigkeit der Herbstluft spielt eine Rolle, zur Lockerheit. Dies fällt vor allem leider im Halsgefieder, verstärkt im Hinterhalsgefieder auf. Hier entscheidet, was steht an Konkurrenz im Käfig. Auch bei diesem Merkmal gilt, Hauptrassemerkmal ist die Farbe!

 

Preisrichter: Mondtauben sind eigentlich keine klassische Thüringer Rasse!

 

Immer wieder überzogen angewandte Anforderungen an Kopfrundung und Halspartie machen diese Farbentaubenrasse kaputt. Die Richterei in 2010 und 2011 war hier extrem schädlich!

 

 

Die Farbe und Farbverteilung prägt diese Rasse!

Die viele Mühe, welche ich mir seit 1994 gemacht habe, wird leider häufig und radikal zerstört. Mitstreiter geben auf, die Züchterstärke ist nicht so stark, dass man den Elefanten im Porzellanladen geben darf!

Wie kann es sein, das 6 Tiere in einem einzigen Jahr Bewertungen von Sonderrichtern, manchmal sogar von ein und demselben, Benotungen von 91 bis 96/97 bekommen, das bei gleicher Schauverfassung?

Dem Sonderverein mit seinen Zuchtwarten sollte das einmal eine Diskussion wert sein, so ist diese Rasse dort sonst einfach nicht gut aufgehoben!

 

Es gibt genug Punkte, schon in der Farbverteilung und Farbreinheit, da kann leicht die Spreu vom Weizen getrennt werden, nutzen Sie bitte diese Hauptrassemerkmale zur Abstufung.

 

Bindenführung und klare schmale Begrenzung ist bei Dominant Rot bzw. Gelb kaum zu erreichen. Dennoch haben wir da gute Ergebnisse erreicht. Je besser allerdings die Grundfarbe wird, je schwächer fällt häufig die Bindenfarbe und Bindenlänge, vor allem der oberen Binde aus.

Die häufig bei Rotfahl (als Braun bezeichnet) auftretende 3. Binde sollte nachsichtig bewertet werden. Wird die Grundfarbe kräftig, kommt fast immer auch die 3. Binde. Dies darf aber nicht zu stark ins Auge fallen. Ist diese nicht nur in kleinen Flecken ausgeprägt, sollte bei der Benotung darauf verwiesen werden.

 

Nackenfarbe sollte möglicht wenig vorhanden sein, ein sehr stark durchgefärbter Mond zieht aber meist auch mehr Farbe im Hinterhalsbereich nach sich. Rotfahl auffällig mehr als Gelbfahl. So ganz nah hin schauen sollte man bei Rotfahl nicht, je genauer man schaut, umso mehr wird Farbpigment auch ins Auge fallen. Das Tier sollte im Käfig stehend, kaum Nackenfarbe zeigen. Dann ist das akzeptable  Maß noch eingehalten.

Gelb hat bei genauem Hinsehen beim Farbpigment in der Hinterhalsfarbe, der Grundfarbe und der Unterschwanzbinde einen Vorteil. Durch den Verdünnungsfaktor fällt das deutlich weniger auf.

 

Kopfrundung und Halsabgang sollte zwar Beachtung finden, der Maßstab welcher bei den anderen Thüringer Farbentauben angelegt werden muss, sollte bei Mondtauben abgesenkt werden.

Etwas mehr länglichrund und ein etwas hengstiger Halsabgang sollten mit Vorsicht betrachtet werden. Die Hauptrassemerkmale beziehen sich auf die Farbverteilung! Das Maß der Merkmalsausprägung entscheidet. Bei diesem Merkmal kommen zwischen 91 und 97 die größten Schwankungen zustande.

 

Größe: Die Tiere sollten nicht zu klein werden, Thüringer Mondtauben sind nicht in der Gewichtsklasse der Schnippen, sollen aber auch nicht zu schwach werden.

Die Neigung zu recht lockerem Halsgefieder liegt schon in der Farbgebung begründet, bitte Rücksicht beim Richten. Was steht nebenan, was macht die Konkurrenz, dann sollte ein guter Mittelwert gebildet werden.

 

Glatte Beine: In Thüringer Mondtauben stecken auch Sächsische Mondtauben, daher immer einmal raue Beine. Putzen sollte erlaubt sein, ein blutiges Gemetzel aber vermieden werden. Dann bitte die Tiere zu hause lassen!

 

Weitere Hinweise kommen noch, wer hier Anmerkungen zu machen hat, teilen Sie mir das bitte mit, ich werde diese dann gegebenenfalls auch einflechten. Bitte auch auf der Homepage http://www.thueringer-farbentauben.de des SV Thüringer Farbentauben schauen.

Unter „ Zuchtwartebericht“ sind auch immer einige wertvolle Hinweise auffindbar!

 

 

Euer Maik Löffler, Mitwitz

 

 

Zurück zur Übersicht